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Kultur

Wie Zeitzeugen den Krieg erlebt haben

80ter Jahrestag des Kriegsendes


Wie Zeitzeugen den Krieg erlebt haben




Der Fontanekreis richtet am Montag, 27. Januar, einen Vortragsabend im Gemeindesaal der Christuskirche aus.




Bocholt (chv) Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt sich zum 80. Mal. Aus diesem Anlass beschäftigt sich der Bocholter Fontanekreis am Montag, 27. Januar, um 19 Uhr, mit Hintergrundgeschichten aus der dunklen Zeit. Der Vortragsabend findet im Gemeindesaal der Christuskirche, Schwartzstraße 4, bei freiem Eintritt statt. Der Fontanekreis bittet jedoch um Spenden.


Zunächst stellt der Autor Clemens Reinders aus Rees-Haldern sein aktuelles Werk "Zeitzeugen 1939-1945" vor, das im agenda-Verlag erschienen ist und sich auf Erlebnisse aus der Region während des Zweiten Weltkriegs konzentriert.


Im Zentrum des Vortrags stehen authentische Berichte von Menschen, die den Krieg miterlebt haben, heißt es in der Ankündigung. So erzählt Mia Blazy von ihrer Arbeit als Schwesternhelferin im Feldlazarett, während der Emmericher Hans Doerwald von einer schicksalhaften Nacht als Flakhelfer und Richtschütze berichtet. Eindringliche Erinnerungen teilt auch Walter Günther, der den Kampf im Reichswald 1945 schildert, sowie Hilde Jürgensen, die einen Tieffliegerangriff bei Wesel überlebt hat.


Besonders bewegend sind die Schilderungen der NS-Verfolgten: Der Jude Erich Sander beschreibt seine Flucht zu Fuß über die Pyrenäen, sein Cousin Helmut Sander berichtet von seiner grausamen Zeit in Riga. Die Berichte basieren auf umfangreichen Interview-Protokollen und geben die Erlebnisse der Zeitzeugen im originalen Wortlaut wieder.


Ältere Zeitzeugen erinnern sich zurück an ihren Alltag im Deutschen Jungvolk der Hitlerjugend sowie an ihre Erfahrungen im Bund Deutscher Mädel. Ergänzend wird Dr. Martin Roelen, Stadtarchivar in Wesel, über die frühe Präsenz von NS-Organisationen in der Region referieren.


Der Vortragsabend verspricht tiefe Einblicke in die regionalen Erfahrungen des Krieges und dessen Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen jener Zeit.