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Projekt: Zukunftsstadt - 2015-2022

Zukunftsstadt Bocholt - Atmendes, bewegtes Bocholt 2030+

Pflanzaktion in der Rebenstraße zusammen mit der Maria-Montessori-Schule

Ein Roboter als Nachtwächter, Lastenräder mit Elektro-Antrieb in der ganzen Stadt und in allen Schulen wird zweisprachig unterrichtet. So könnte Bocholt im Jahr 2030 aussehen - oder ganz anders!

Für Bocholt gibt es viele Ideen, die das Leben in der Stadt verbessern. Diese  mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren, gemeinsame Visionen für die Zukunft zu entwickeln und zu erproben - darum ging es im Wettbewerb "Zukunftsstadt" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die erste Phase und zweite Phase, an der rund 50 Städte bundesweit teilnahmen, hat Bocholt erfolgreich abgeschlossen. Bocholt schaffte es als eine von acht Städten in die dritte und finale Runde!

In Bocholt standen die Zukunftsvision unter dem Titel "Atmendes Bocholt 2030+". Nachdem in der zweiten Phase ein Konzept mit verschiedenen Maßnahmen entwickelt wurde, stand in der finalen 3. Phase die Umsetzung und Erprobung dieser Maßnahmen in sogenannen Reallaboren im Fokus.

Wie sieht die Stadt von morgen aus?

Um diese Frage drehte sich der Wettbewerb "Zukunftsstadt", den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit dem Wissenschaftsjahr 2015 veranstaltete. Acht Städte, Gemeinden und Landkreise entwickelten in der dritten und letzten Phase gemeinsam mit Bürgern, Wissenschaft, lokaler Politik, Wirtschaft und Verwaltung nachhaltige Instrumente für die Umsetzung der Vision ihrer Kommune im Jahr 2030.

Mit dabei: Bocholt.

Hier ging es um die Bereiche

  • Wirtschaft und Internationalisierung
  • Bildung / Qualifizierung
  • Lebensqualität, neue Urbanität, Quartiersentwicklung
  • Mobilität und Infrastruktur
  • Kommunikation

Was kann Bocholt? Was braucht Bocholt? Wofür soll Bocholt stehen?

Stadt-Qualitäten zusammenführen und erweitern

Bocholt startete nicht bei null. Fahrradstadt, Klimakommune, Hochschulstadt, Quartiers- und Ehrenamtsmanagement, Regionale 2016-Großprojekt, Europastadt und einiges mehr - Bocholt konnte schon interessante kommunale Projekte, Konzepte und Ansätze vorzeigen.

Ziel war es, diesen Ansätze aus Stärken und Eigenschaften miteinander zu verflechten und weiterzuknüpfen, um als münsterländische Mittelstadt und starker Standort attraktiv zu bleiben - für Neubürger, Unternehmen, Schüler und Studenten.

Workshops, Befragungen, Medienwettbewerbe

Bocholt hatte seine Bewerbung unter den Titel "Atmendes, bewegtes Bocholt 2030+" gestellt.

Bürgerinnen und Bürger sollten ihre Vorstellungen äußern, wie sie ihre Stadt ab dem Jahr 2030 sehen. In den verschiedenen Phasen wurden öffentliche Workshops veranstaltet, Schülerprojekte ins Leben gerufen und Bürgerinnen und Bürger auf der Straße nach ihren Ideen für ein "Atmendes Bocholt 2030+" befragt. Eine große Zukunftskonferenz oder sogenannte Planungszellen unter dem Einfluss der Corona-Pandemie bildeten die Schwerpunkte der Phasen.

Partner

Während der Projektphasen erfolgte eine wissenschaftliche Unterstützung durch den Projektpartner der Bergischen Universität Wuppertal (Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung - Forschungsstelle Bürgerbeteiligung). Ergänzt wurde diese Begleitung durch einen wissenschaftlichen Partner aus dem Bereich Stadtforschung sowie einen Partner der Sport- und Gesundheitswissenschaften.

Illumination der Pavillons in der Rebenstrasse im Corona-Winter 2020/21

Hintergrund Wettbewerb "Zukunftsstadt":

Bundesweit konnten sich im Jahr 2015 Städte, Gemeinden und Landkreise mit einem Konzept für die Entwicklung einer nachhaltigen Vision 2030+ bewerben. 52 Kommunen wurden von einer unabhängigen Expertenjury aus 168 Bewerbungen für die erste Phase ausgewählt. In der ersten Phase des Wettbewerbs während des Wissenschaftsjahres 2015 - Zukunftsstadt haben die Kommunen im Bürgerbeteiligungsprozess eine Vision mit dem Zeithorizont 2030+ für ihre Kommune entwickelt und Handlungs- bzw. Umsetzungsvorschläge erarbeitet.

In der zweiten Phase ab 2017 prüften bis zu 20 ausgewählte Kommunen diese Vorstellungen wissenschaftlich und erarbeiteten ein umsetzungsreifes Konzept.

Im Rahmen der finalen dritten Phase wurden schließlich in acht ausgewählten Kommunen erste innovative Ideen in so genannten "Reallaboren" in die Praxis umgesetzt.

Der Wettbewerb "Zukunftsstadt" zeigte, wie Bürger und Forschung schon heute dazu beitragen können, Städte nachhaltig und lebenswert zu gestalten. Bürger, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung entwickelten gemeinsam Visionen für die Zukunft ihrer Kommunen und erprobten diese vor Ort.

Zukunftsstadt war eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Wettbewerb Zukunftsstadt: www.wettbewerb-zukunftsstadt.de

Wettbewerb in drei Phasen

In der ersten Phase wurden gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, der lokalen Politik, der Wissenschaft und lokalen Unternehmen Ideen gesammelt, die in die Entwicklung der Zukunftsvision einfließen.

In der zweiten Phase wurde aus diesen Ideen ein Konzept entwickelt. 

In der dritten Phase wurden erste Teile des Konzeptes umgesetzt und erprobt.
Nur acht der ursprünglich 52 Kommunen haben es in diese Phase geschafft - und Bocholt war dabei und hat alle Phasen erfolgreich abgeschlossen.!

Phasen des Bundeswettbewerbs

Phase 1 

Ideen, Ziele, Maßnahmen

Das Ziel einer nachhaltig sozial-ökologischen Positionierung der Stadt Bocholt erfordert ein konstruktives Zusammenspiel von "solider" und "innovativer" Stadt.

Die Zukunftsvision "Atmendes Bocholt 2030+" unterstellt, dass eine Stadt auch in Zukunft nur dann "atmet", wenn sie die Kreativität der Akteure der Zivilgesellschaft erschließt und in einem gestaltenden Entdeckungsprozess mit der Politik und Verwaltung nutzt. Dabei spielen die Bürger der Stadt sowie die vielen Organisationen des dritten Sektors und der Wirtschaft sowie Hochschulen eine zentrale Rolle. Die Wissenschaft begleitete den Prozess, nahm dabei die globalen Trends in den Blick und trug zur Schaffung neuer Rahmenbedingungen und Interventionspotentialen bei.

Ergebnisse

Die Zivilgesellschaft wurde über verschiedene Medien und Veranstaltungen aktiv am Zukunftsdialog beteiligt, u. a. wurden vier Workshops durchgeführt. Handlungsbedarfe wurden in den folgenden 5 Bereichen identifiziert:

  • "Wirtschaft/Internationalisierung",
  • "Bildung/Qualifizierung",
  • "Lebensqualität/neue Urbanität/Quartier",
  • "Kommunikation" und
  • "Mobilität/Infrastruktur".

Für diese Themenbereiche wurden in der zweiten Phase Fokusgruppen gebildet, die konkrete Handlungsansätze erarbeiten. Diese wurden zu einem umfassenden Handlungskonzept "Atmendes Bocholt 2030+"zusammengeführt und systematisiert. Konkrete Erfolge gab es bereits beim Thema "Internationalisierung".

Eine Phase 1 abschließende Zukunftskonferenz hat die Weichen für die weitere systematische Bearbeitung gestellt.

Phase 2

Zukunftsstadt 2.Phase

Die Zielsetzungen der 2. Phase wurden unter dem Slogan "von der Vision zum Konzept" zusammengefasst und bestanden darin, die Ideen der Vision aus den 1.Phase und die Ergebnisse der Workshops zu den identifizierten strategischen Handlungsfeldern wie Bildung und Lernen, Lebensqualität und Gesundheit u.a. in experimentellen und explorativen Reallaboren hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und Wirkung zu testen.

Während der 18-monatigen Projektlaufzeit wurde die Vision "Atmendes Bocholt 2030+" mit wissenschaftlicher Unterstützung und unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure zu einem Planungs- und Umsetzungskonzept weiterentwickelt. Hierzu wurden die bestehenden Ansätze der einzelnen Entwicklungsschritte konkretisiert, weiterentwickelt und in der Gesamtstrategie zusammengeführt.

Experimentelle Reallabore

Im Bereich Lebensqualität, Gesundheit, körperliche Aktivität und Gesundheit wurden 3 wissenschaftliche Tagungen im Jahr 2017 durchgeführt:

  • "Aktives Altern im Quartier" - Senioren und ihre Teilhabe an der Stadt: Bewegung und körperliche Aktivität als Prävention und Rehabilitation; Erkenntnisse der Grundlagenforschung im Bereich "Bewegung, Kognition und Demenz" (Prof. Hollmann, Prof. Schneider, Deutsche Sporthochschule Köln)
  • "Bewegung fängt an der Haustür an" - Bewegungsmöglichkeiten im Nahbereich von Wohnungen als Grundlage von Gesundheit (Prof. Froboese, Deutsche Sporthochschule Köln)
  • "Fit und Cool" - Sport und Bewegung von Jugendlichen im Sozialraum unter Perspektiven der Trendsportentwicklung und veränderter Jugendkultur in den urbanen Sozialräumen (Prof. Michels, Prof. Deinet, Hochschule Düsseldorf).
  • Im Bereich Internationalisierung der Wirtschaft wurde u.a. eine "Junge Uni" in Zusammenarbeit zwischen Westfälischer Hochschule und ihrer Fördergesellschaft und der Stadt Bocholt realisiert.
  • Die Internationalisierung der Wirtschaft wurde durch die Verstärkung des Deutsch-Niederländischen Netzwerkbüros weitergeführt.
  • Ein interaktiver Straßenatlas der Zukunftsaktivitäten in der Stadt visualisiert die Maßnahmen der Stadt auf diesem Gebiet. Er wird kontinuierlich um innovative Maßnahmen ergänzt.

 

Planungszellen

Finaler End- und Schwerpunkt der beiden ersten Phasen des Projekts "Zukunftsstadt" war im November 2017 die Durchführung eines Planungszellen-Verfahrens als einer systematischen Form von Partizipation. Repräsentativ ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern wurden die Ergebnisse der Phasen 1 und 2 zur Zukunftsstadt Bocholts zur Diskussion und Bewertung in zwei parallellaufenden Planungszellen vorgelegt. Die Einrichtung eines Zukunftsbüros und die Weiterführung entsprechender Beteiligungsformate in der Zukunft waren das mit Abstand wichtigste Ergebnis aus allen Planungszellen.

Bürgergutachten

Das Bürgergutachten, das in diesem Rahmen entstand, wurde dem Bürgermeister der Stadt, Peter Nebelo, am 2. März 2018 im Rahmen einer stark besuchten öffentlichen Veranstaltung überreicht. Allgemeiner Konsens bestand darin, dass der begonnene systematische Good-Governance-Prozess nunmehr auf Dauer gestellt und ausgeweitet werden soll.

Zukunftsrat

Um die Kontinuität der Partizipation sicherzustellen und eine Kultur des Miteinander zu stärken, wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern 10 Personen zu Zukunftsräten gewählt. Diese Gruppe wurde ergänzt durch Stakeholder aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Der Zukunftsrat befasste sich mit den Aufgaben eines Zukunftsbüros, der Rathaussanierung sowie der Quartiersentwicklung in Bocholt.

Ergebnisse

Abschließend kann für Bocholt konstatiert werden, dass sich die zentrale Vision "Atmendes Bocholt" mit ihrem Nachhaltigkeitsanspruch in den städtischen Aushandlungsprozessen als trag- und konsensfähig erwies. Für die Entwicklung Bocholts war es wichtig, dass in den Workshops der 1. und 2. Phase wie auch in den öffentlich beachteten Abschlusskonferenzen die unterschiedlichen Perspektiven von Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft zum ersten Mal systematisch und erfolgreich aufeinander bezogen wurden. Geschaffen wurde damit eine städtische Infrastruktur der Strategieumsetzung (Sozialraumbezug und Quartiersorientierung) mit entsprechenden Kommunikations- und Monitoring-Funktionen.

Phase 3

in Bearbeitung

Übergabe des Bürgergutachtens an den Bürgermeister