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Inhaltsverzeichnis
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- Oehmen, Bettina
- "Ölrausch"
- OMEGA - Mit dem Sterben leben e.V.
- Ornithologischer Arbeitsring
- Osterstraße - Historische Häuser
- Ostdeutsche Heimatstube
- Ostendorf, Johannes
- Ostendorfweg
- Osterbrauchtum
- Ostmauer - Historische Häuser
- Ostwall - Historische Häuser
- Otto de Bocholte (Otto von Bocholt, Lübecker Dekan)
- Otto-Hensel-Straße
- Otto-Kemper-Ring
- Otto-Moritz-Weg
- Overbergschule
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Oehmen, Bettina
Am 19.11.1959 wurde Bettina Oehmen als Tochter einer Erzieherin und eines Lehrers (beide Musiker) in Dortmund geboren. In Castrop besuchte sie bis zum Abitur 1978 das Ernst-Barlach-Gymnasium.
1982 ging sie zusammen mit ihrem Mann Christoph, den sie im gleichen Jahr in Bocholt geheiratet hatte, nach Israel, wo Bettina Oehmen ihr Gitarrenstudium bei Haim Assulin fortsetzte.
Zurück in Deutschland begann Bettina Oehmen einige Lieder für die Kombination Gesang, Cello und Gitarre zu arrangieren und eigene Lieder in deutscher Sprache zu schreiben.
Seit 1985 lebt die Familie Oehmen mit vier Kindern in Bocholt. Hier entstanden auch ihre ersten lyrischen Werke, Kinderbücher, Lieder über Bocholt, Kriminalromane deren Handlung sich in Bocholt und Umgebung abspielt, sowie einige spirituelle Werke. Bettina Oehmen ist Künstlerin mit vielen Facetten. Ihr Spektrum erfasst sowohl den literarischen als auch dem musikalischen Bereich. Dies manifestiert sich immer wieder in ihren Lese-Konzert-Veranstaltungen, die sie meistens gemeinsam mit ihrem Mann veranstaltet.
Bis 2007 erschienene Werke:
- Das Bocholter Bilderbuch
- Der Tod malt in Acryl
- Gedichte über Gott und die Welt
- Im Sonnengeflecht der Hirnfinsternis
- Julius sieht mehr
- Mordsgedanken
- Spaghetti im Badezimmer
- Unsere Erde
- Wo wir dennoch keine Götter sind
- Zwei Leichen zuviel
- Variationen über die Liebe
- Solé oder der Weg zum Glück
- Solé oder der Weg zum Selbst
- Solé oder der Weg zum Sein
CDs:
- Die 13 Feen
- Liebes Leben
- Lieder aus Israel
- The Secret of my Life
- Julius-Lieder
- Liebe Lieder
Lit: Quelle:
www.oehmen-art.de (zuletzt aufgerufen 11/2024)
Werner Brand, Überraschende Variationen über die Bocholter Künstlerin Bettina Oehmen, in: UNSER BOCHOLT Jg. 57 (2006) H. 2, S. 73 ff.
"Ölrausch"
Die Bocholter Bürger gerieten Anfang März 1945 in den im Volksmund so genannten "Ölrausch", als in Emmerich die Ölraffinerie stark zerstört worden war.
In dieser Zeit prägten Luftangriffe den Alltag der Menschen. Die Grundversorgung der Bevölkerung war mehr als schlecht. Emmerich lag in Schutt und Asche und die englische Artillerie schoss von jenseits des Rheins.
"Man kann in Emmerich Öl haben, soviel man will", hieß es in Bocholt. Wie ein Lauffeuer ging diese Nachricht von Mund zu Mund. Es war lebensgefährlich durch das Frontgebiet zu fahren. Nur in Feuerpausen konnte das Öl geschöpft werden. Ganze Gruppen fuhren euphorisch per Fahrrad meistens in der Nacht mit Gefäßen, Milchtüten, Kanistern, Wassereimern usw. von Bocholt nach Emmerich. Man träumte von Salatöl, man freute sich auf Pfannkuchen und Ölkrabben.
Das Öl musste aber vor dem Gebrauch unter Zusatz von Schwarzbrot und Zwiebeln gesiedet und gereinigt werden. Wenn ein genießbares Öl nicht hergestellt werden konnte, wurde daraus Kernseife gemacht. Es stank nicht nur in Emmerich sondern auch in Bocholt nach Öl. Der "Ölrausch" fand kriegsbedingt ein schnelles Ende und eventuelle große gesundheitliche Schäden konnten somit verhindert werden.
Lit.: August Göwert, Der "Oelrausch" in Bocholt, in: Unser Bocholt, 45-46. Jg. (1994/95), H. 4/1, S. 79-80.
OMEGA - Mit dem Sterben leben e.V.
OMEGA ist eine bundesweit verbreitete Organisation mit 20 Regionalgruppen, deren Regionalgruppe OMEGA Bocholt e.V. im Januar 1987 gegründet wurde. Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder setzen sich dafür ein, dass die Würde eines leidenden und sterbenden Menschen unter allen Umständen bis zum letzten Augenblick seines Lebens unangetastet bleibt.
Wenn Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn nicht oder nicht mehr in der Lage sind, am Bett eines Sterbenden zu wachen bzw. ihm die notwendige Fürsorge angedeihen zu lassen, dann bieten die Mitarbeiter von OMEGA ihre Dienste an.
Im Rahmen seiner Möglichkeiten kann sich jeder Bürger individuell an den OMEGA - Aufgaben beteiligen, ohne Mitglied zu sein bzw. zu werden und ohne zeitliche Verpflichtungen eingehen zu wollen, u.a.:
- durch tätige Mitarbeit,( z.B. Fahr- und Telefondienste, Öffentlichkeitsarbeit )
- bei Sterbebegleitung und Sterbebeistand ( z.B. Voraussetzungen schaffen für die Zusammenarbeit mit Ärzten , Seelsorgern, Pflegediensten u.a.)
- durch Gesprächsangebote für Angehörige und Freunde; Begleitung Trauernder
- durch Unterstützung bei Behörden und Leistungsträgern
- durch aktive und passive Mitgliedschaft
- durch Spenden, Schenkungen, Vermächtnisse, Erbnachlässe....
In Deutschland können über 80% schwerstkranker Menschen nicht zu Hause gepflegt werden, da die notwendigen räumlichen, medizinischen, psychischen und sozialen Voraussetzungen fehlen. OMEGA gewährt jedem Bedürftigen - unabhängig von seiner Weltanschauung, Nationalität und Konfession - ehrenamtliche Hilfe. Damit Menschen ein würdiges Sterben in einer stationären Einrichtung ermöglicht werden kann, wurde im März 1993 HIOB - Hospiz-Iniatiative OMEGA Bocholt e.V. (seit Juli 1999 - Hospiz-Stiftung OMEGA Bocholt -) als Träger des Integrativen Stationären Hospizes im Haus vom Guten Hirten, Wohn- und Altenheim, Karolingerstr. 65, gegründet und im Mai 1993 eröffnet. Dort können Sterbende ungestört, unverzögert, unbeschleunigt, sozial integriert, spirituell angenommen, schmerzkontrolliert und begleitet ihr Leben vollenden. Sie werden durch das Personal der Altenhilfeeinrichtung gepflegt und von Helfern der OMEGA-Regionalgruppe begleitet. In diesem Haus stehen der OMEGA-Gruppe ständig 2 Hospizplätze zur Verfügung, die seit 2009 in einem eigenständigen Hospiz durch einen dritten Raum erweitert werden. Dorthin können sich Angehörige Schwerstkranker bei Bedarf zurückziehen.
Für die Organisation und Finanzierung der Hospiz-Initiative OMEGA Bocholt e.V. wurde ein Verein gegründet, dessen Vorsitzender Georg Peters wurde.
Seit Juli 1994 werden die Dienste der Regionalgruppe OMEGA Bocholt auch durch hauptamtliche Kräfte koordiniert. 2006 begann der Aufbau eines Hospiz- und Palliativ-Netzes für Bocholt, Rhede, Isselburg.
Die Idee, sich ehrenamtlich für sterbenskranke Mitmenschen einzusetzen, wurde 1964 in England geboren. Am Christopher's Hospital in London nahm die junge deutsche Ärztin, Dr. Petra Muschaweck, die früher bereits am St. Agnes-Hospital in Bocholt gearbeitet hatte, Kontakt zu der Hospizbewegung auf. Zurück in Deutschland gründete sie den Verein "OMEGA - Mit dem Sterben leben", dessen Vorsitz sie einige Jahre führte. Es folgten viele Gespräche mit Kollegen und interessierten Gruppen. Durch die Kontakte, die Dr. Muschaweck noch zu ihrem früheren Chef und damaligen Leiter der chirurgischen Abteilung des St.Agnes-Hospitals, Dr. Günter Lohmann, hatte, kam es im Januar 1987 zur Gründung einer OMEGA-Gruppe in Bocholt, nachdem es gelungen war, auch hier eine Resonanz für die Hospiz-Idee zu finden.
Von Anfang an setzten sich der damalige Leiter des Diepenbrock-Altenheimes, Georg Pferdekemper, der Krankenhauspfarrer Koch, Margarete Feighofen und der Pfarrer an der Christuskirche, Kurt Stappenbeck, tatkräftig für die Verbreitung der "Idee der persönlichen Betreuung sterbender Menschen" ein.
Heute gibt es bundesweit ca. 1300 Hospizinitiativen und -dienste.
Inge Kunz, Bocholt, ist die Bundesvorsitzende von OMEGA. Das Zeichen der Organisation OMEGA - Mit dem Sterben leben e.V. ist der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Ausgeschrieben stellt er einen Torbogen dar; das Tor steht für das Sterben, für die letzte Lebensphase, durch die jeder Mensch gehen muss. Der Baum im Zeichen symbolisiert das Leben bis zur letzten Minute.
Lit.:
- www.omega-ev.de (zuletzt aufgerufen am 06.11.2024)
- OMEGA mit dem Sterben leben e.V. (Satzung).
- Satzung der Hospiz- Stiftung OMEGA Bocholt.
- Karl Pohl, 10 Jahre OMEGA Bocholt, in: UNSER BOCHOLT, Jg. 48(1997),H.4, S.99 ff.
- OMEGA - mit dem Sterben leben (Auszug aus dem Osterpfarrbrief St. Georg 2007).
- "Hospizarbeit in der Stadt Bocholt" und "Dem Sterben in unserem Leben einen Platz geben" (2 Faltblätter, hrsg. von der OMEGA - Regionalgruppe Bocholt und der Hospiz-Stiftung OMEGA Bocholt).
Lucia Graefenstein (29.06.09 17:18 Uhr)
Ornithologischer Arbeitsring
Der Postbeamte Heinrich Stoppe, Vogelberinger der Vogelwarte Helgoland, scharte schon kurz nach dem Krieg vor allem durch seine Kurse an der neu eröffneten Volkshochschule begeisterte Vogelfreunde um sich, die sich regelmäßig zu Besprechungen trafen.
Schon 1953 gaben sie sich den noch heute gültigen Namen Ornithologischer Arbeitsring. Diese Gruppe beschäftigte sich vornehmlich mit Vogelberingungen und mit der Erfassung der heimischen Vogelwelt. Die Beobachtungen seltener Vögel und der Vogelzug wurden in einem jährlich erscheinenden Berichtsheft festgehalten und an andere Vereine und Gesellschaften verschickt. Dieser Arbeitsring schloss sich 1957 dem Bocholter Heimatverein an. Wegen seiner Verdienste um die Erkundung der heimischen Vogelwelt und wegen seiner Öffentlichkeitsarbeit wurde Heinrich Stoppe mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und mit der Ehrenmitgliedschaft des Bocholter Heimatvereins geehrt.
Die heutigen Aufgaben des OAR haben sich gewandelt. Im Mittelpunkt stehen heute eigene und auch vom Land NRW gewünschte Bestandsaufnahmen einiger gefährdeter Arten. Seit fast zwanzig Jahren untersucht der Arbeitsring z. B. die Überwinterung der Zwergtaucher auf den heimischen Gewässern. Er unterstützt auch die Kartierung der Bestände von Kiebitzen. Seit 1979 führt Rektor a. D. Rudolf Neise, auch Vorstandsmitglied des Heimatvereins, den Arbeitsring, während Heinz Schäpers alle Beobachtungen aufzeichnet, die Statistiken führt und diese dann an amtliche Stellen weiterleitet.
Wilhelm Hischemöller (18.08.06 11:29 Uhr)
Osterstraße - Historische Häuser
1
Dreigeschossiges Bürgerhaus der wilhelminischen Epoche mit ausgebautem Walmdach. Erbaut 1894 für den Kaufmann Albert Ketteler (1841 - 1899). Später Wohn- und Geschäftshaus des Kürschnermeisters Karl-Hans Seifferth (1924 - 2006). 1945 zerstört. Um 1950 wiederaufgebaut. Fassade zu fünf Fensterachsen mit zentralem, rechteckigem, ursprünglich zweigeschossigem Erker und Zwerchhausgiebel.
Der von Konsolen gestützte Erker an der Basis bezeichnet 1894. Beim Wiederaufbau den Giebel abgetragen und das zweite Erkergeschoss zum Balkon umgestaltet. Die Brüstung mit Festons und Maskarons verziert. Die Fassade der Obergeschosse mit roten Verblendplättchen bekleidet und durch bossierte Ecklisenen, horizontale Gesimse und Keramikbänder sowie ein konsolengestütztes Hauptgesims gegliedert.
Die Sprossenfenster mit Keramik- und Stuckrahmen, die Stürze im ersten Obergeschoss mit palmettenbekrönten Segmentbogengiebeln verziert. Im Erdgeschoss fünf Rundbögen mit reicher, durch Pilaster und Viertelstäbe profilierter Werksteinverkleidung, beim Wiederaufbau zum Laubengang umgestaltet. Hinter den Arkaden moderne Ladeneinbauten. Zweiflügelige reichprofilierte Eingangstür aus Pitschpine-Holz. Lit.: UNSER BOCHOLT 1981, Heft 3, S. 39; 2002, Heft 4, S. 43.
66
Zweigeschossige freistehende Stadtvilla im Stil des Art Deco. Erbaut 1924/25 für den Fabrikanten Martin Josef Marlie (1875-1941). Architekt Ludwig Beier, Bauunternehmer Fa. Sütfels & Cie. 1926 erworben durch den Fabrikanten Max Herding, jun. (1882-1944). Seit 1988 im Eigentum der Stadt Bocholt. Fassade im Norden zu drei, im Osten zu vier Fensterachsen.Im Süden zwei Terrassen über erdgeschossigen Küchen- bzw. Verandaanbauten. Dort über einem Fenster bezeichnet 1924.
Ausgebautes Walmdach, im Norden und Osten mit spitzgiebeligen, dreifenstrigen Zwerchhäusern, im Süden und Westen mit Fledermausgaube. In der Nordostecke des Erdgeschosses polygonaler Eckerker mit spitzgiebliger Mauerkrone. Putzfassaden über rustiziertem Kellergeschoss mit Ritzquaderung und dezentem Stuckdekor. Die Erdgeschossfenster mit Rahmung in Form einer Ädikula. In deren Giebeln Stuckmonogramme, u.a. M. J. M. Im Obergeschoss die Fenster mit breiten, ornamentierten, seitlichen Rahmungen, die Fensterbrüstungen mit Agraffen verziert.
Alle Fenster in den Zwerchhäusern des Dachgeschosses, sonst in den Oberlichtern mit Sprossengliederung. Haupteingang auf der Westseite über einer Freitreppe mit Mauerpfeilern für eine Pergola, heute von einem Vestibül überbaut. Die originale Raumaufteilung weitgehend erhalten.Qualitätsvolle Innenausstattung. Seit 1992 Stadtmuseum. Lit.: UNSER BOCHOLT 1981, Heft 3, S. 39; 1996 Heft 1, S. 25ff; 2002, Heft 4, S. 29
69
Zweigeschossiges, freistehendes Stadthaus der wilhelminischen Epoche mit flachem Mansarddach. Erbaut 1895/96 durch den Zimmermeister und Bauunternehmer Bernhard Gießing, Bocholt. Seit 1909 Wohnhaus und Praxis des prakt. Arztes Dr. med. Hugo Müller, ab 1928 des Dr. med. Paul Schmitt. Seit 1995 im Eigentum der Stadtsparkasse Bocholt. Im Süden und Osten Backsteinfassaden mit zwei zu zwei Fensterachsen, über verputztem Kellersockel durch Gesimse und bossierte Ecklisenen gegliedert. Im Norden und Westen Putzfassaden. Im Westen Treppenhausanbau.
Fenster des Hauptbaus mit Stuckdekor und Putzblenden unter den Brüstungen, im Erdgeschoss rundbogig, im Obergeschoss, mit Ausnahme der Westfassade, rechteckig mit geohrter Rahmung. An der Südfassade im ersten Obergeschoss zwischen den Fenstern verblendetes Ochsenauge. Rechts davon konsolengestützer Balkon mit Balustrade. An der Nord- und Ostfassade verputzte Anbauten.
Im Norden teils eingeschossig, teils zweigeschossig. Im Osten als eingeschossige Veranda- bzw. "Wartezimmeranbauten" mit Nebeneingang. Darüber Terrassen mit schmiedeeisernem Gitter. Im Dachgeschoss südlich und östlich je ein zweifenstriges, 1957 in den Zierformen vereinfachtes Zwerchhaus. Im Winkel der Südwestecke zurückgesetzter, rundbogiger Hauseingang über einer Freitreppe. An der südöstlichen Grundstücksgrenze größtenteils originale Einfriedung mit schmiedeeisernem Gitterzaun und ebensolchen Toren. Seit 1996 Kunsthaus der Stadt Bocholt. Lit.: UNSER BOCHOLT 1981, Heft 3, S. 39.
71
Zweigeschossige freistehende Stadtvilla im Stil des Neoklassizismus mit ausgebautem Walmdach. Erbaut vor 1895 für den Fabrikanten Wilhelm Marlie (1839 - 1899). Seit 1913 im Eigentum der Erben Wwe. Wilhelm Marlie (u.a. Adolf, Otto, Josef und Wilhelm Marlie). Späterer Eigentümer Dr. med. dent. Hugo Tüffers. Putzfassaden ursprünglich aus drei zu zwei Fensterachsen, im Erdgeschoss mit Ritzquaderung, durch Ecklisenen und Gesimse gegliedert. Das Hauptgesims mit Zahnfries.
Im Süden die Mittelachse hervorgehoben: Der Haupteingang mit Quaderputzrahmung, das darüber liegende Fenster durch Pilaster gerahmt und mit einem Gesims bekrönt. Die übrigen Fenster mit Segmentbögen und ornamentierten Brüstungen, im Obergeschoß mit profilierten Rahmungen und Gesimsen, im Erdgeschoß mit schlichten Putzrahmungen betont. Im Norden leicht zurückgesetzter, zweigeschossige Anbau mit drei zu einer Fensterachse und Nebeneingang von 1910.
Darüber Dachterrasse mit Balustergeländer. Im Osten Terrasse über eingeschossigem Verandaanbau von 1925. Erdgeschossige Ladeneinbauten sowie ebensolche Anbauten im Norden und Osten aus späterer Zeit. Heute als Wohn- und Geschäftshaus mit Apotheke und Arztpraxis genutzt.
Lit.:
UNSER BOCHOLT 1981, Heft 3, S. 39.
Achim Wiedemann (11.02.10 11:26 Uhr)
Ostdeutsche Heimatstube
Um die ostdeutsche Kultur unvergesslich zu machen, gründeten die Vereinigten Landsmannschaften Bocholt am 20. März 1980 den "Förderkreis Ostdeutsche Heimatstube". Auch der damalige Vorsitzende des Bocholter Heimatvereins, Dr. Schwarte, wurde in den Vorstand des Förderkreises gewählt. Man wollte ein Kultur- und Begegnungszentrum schaffen, wo museale Gegenstände Besuchern zugänglich gemacht, wo Vorträge zur Weiterbildung und Gruppenabende der Landsmannschaften gehalten werden. Im Hause Osterstraße 69 im ersten Stock konnte ein solches Domizil am 26. April 1981 eröffnet werden. Zahlreiche Geschenk- und Leihgaben, z.B. Trachtengruppen, Glasprodukte aus Böhmen, Kaffeeservice aus Görlitz, Wappen von jenseits Oder und Neiße, alte Urkunden, Bildwerke, Fotos und vieles mehr wurden zur Verfügung gestellt. Die Ostdeutsche Heimatstube entwickelte sich zum Ostdeutschen Kulturzentrum der Stadt Bocholt und war eine Bereicherung für die gesamte Bocholter Bevölkerung.
1992 wurde das Ostdeutsche Kulturzentrum dem Kulturamt der Stadt Bocholt zugeordnet. Ende 1996 kam es zur Auflösung des Ostdeutschen Kulturzentrums und des Förderkreises. Besitzverhältnisse des Hauses Osterstr. 69 änderten sich. Es erfolgte ein Umbau im inneren Bereich. Die musealen Gegenstände lagern nun im gegenüberliegenden Stadtmuseum im Magazin, Osterstr. 66. Einige Leihgaben gingen an ihre Besitzer zurück. Es ist aber vorgesehen, bei Erweiterung des Stadtmuseum diesen Bestand in die stadtgeschichtliche Dauerausstellung, den Zeitraum 1945-1955 betreffend, zu integrieren.
Lit.:
- Paulus Garon, Ostdeutsches Kulturzentrum hat sich bewährt, in: Zeitschrift UNSER BOCHOLT 39. Jg. (1988), Heft 1, S. 54,
- Paulus Garon,10 Jahre Ostdeutsches Kulturzentrum der Stadt Bocholt, in: Zeitschrift UNSER BOCHOLT 44. Jg. (1993), Heft 1, S. 39,
- Chronik des Bocholter Raumes 1975-1999, zusammengestellt von Wolfgang Tembrink (Bocholter Quellen und Beiträge, Band 9, hg. v. der Stadt Bocholt, Stadtarchiv) Bocholt 2001, S. 92 und 108,
- Quelle: Auskunft bei Herrn Georg Ketteler, Leiter des Stadtmuseums Bocholt, im November 2007. Annemarie Rotthues (23.04.09 10:52 Uhr)
Ostendorf, Johannes
Johannes Ostendorf wurde am 15. April 1876 als Sohn eines Gemeindeerhebers, Standesbeamten, Kolonialwarenhändlers und Kleinbauern in Raesfeld geboren. 1894-97 besuchte er das Lehrerseminar in Büren. Am 20. April 1897 trat er in Bocholt in den Schuldienst. Hier heiratete er 1902 Therese Valk, mit der er vier Kinder hatte. Als Lehrer war er nach Aussagen von ehemaligen Schüler beliebt und erfolgreich. Zum 1. April 1912 wurde er Hauptlehrer und Leiter der heutigen Fildekenschule.
Mit Beginn des Jahres 1917 wurde er als Rektor zur heutigen St.-Josef-Schule versetzt. Daneben war er zuständig für die Ausbildung der sogenannten Junglehrer und für die Abnahme des 2. Staatsexamens im Regierungsbezirk Münster. Johannes Ostendorf war vielfältig begabt, insbesondere musikalisch. Er leitete zwei Chöre, zeitweilig auch noch ein Blasorchester in Aalten, war Mitglied des Musik- und des Instrumentalvereins, Organist an der St.-Josef-Kirche und gab 1927 zusammen mit dem Borkener Schulrat Wolff ein Liederbuch "Unsere Schulmusik" für die westfälischen Volksschulen heraus.
- An der Gründung und dem Aufbau der Stadtbücherei hatte er maßgeblichen Anteil und war vom 16. Dezember 1924 bis zu seinem Tode ihr erster Leiter.
- Den meisten Bocholtern ist Johannes Ostendorf als Autor des sozialkritischen Dramas "Denn Wäwedamp" bekannt. Das Stück in Bocholter Mundart zeichnet ein Bild Bocholter Sozialgeschichte in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als in Bocholt die maschinengetriebenen Webstühle aufkamen, die immer mehr Weber überflüssig machten. In den Hauptfiguren des traditionsverhafteten Webers Drömmelgoorn und des modernen, gewinnorientierten Fabrikanten Linnebink ließ Ostendorf alte und neue Zeit aufeinanderprallen.
Das Stück entstand 1922 und wurde anläßlich der 1200-Jahrfeier der Bocholter Stadtgründung unter Ostendorfs Leitung mit großem Erfolg aufgeführt. Seither hat es immer wieder Neuaufführungen erfahren, zuletzt initiiert vom Westfälischen Textilmuseum 2002.
Am 12. Dezember 1937 verstarb Johannes Ostendorf völlig überraschend.
Mit der Benennung des Ostendorfweges am 26. April 1967 erinnert die Stadt an den Lehrer, Musiker und Schriftsteller.
Ostendorfweg
Mit der Benennung des Ostendorfweges 1967 erinnert die Stadt an den Lehrer, Musiker und Schriftsteller Johannes Ostendorf (1867-1937).
Lit.: Hans D. Oppel, Johannes Ostendorf - ein Leben für die Kultur, Vortrag aus Anlaß der Enthüllung des Ostendorf-Reliefs am 22. Juni 1982 in der Musuikschule Bocholt, in: UNSER BOCHOLT 34.Jg.(1983),H. 1, S. 64-67. Wilhelm Seggewiß, Bocholter Straßen erzählen Geschichte, in: UNSER BOCHOLT Jg. 39 (1988), H. 2, S. 54. Gerhard Schmalstieg, Straßennamen in Bocholt nach nur hier bekannten Personen, in: UNSER BOCHOLT Jg. 55 (2004) H. 4, S. 53-72.
Osterbrauchtum
Das Osterfest ist das bedeutendste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Auferstehung Christi und den Sieg über den Tod.
Ursprünglich versuchte man die alten Sitten mit dem neuen Glaubensgut zu füllen. Man griff auf die Frühlingsfeste unserer Vorfahren zurück. Der genaue Termin für das Osterfest wurde erst auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 festgelegt.
Seit mehr als tausend Jahren beginnt das Osterfest in der Osternacht mit dem Entzünden des Osterfeuers vor der Kirche. Hieran wird die Osterkerze entzündet und in feierlicher Prozession und dreimaligem "Lumen Christi" (Licht Christi) in die dunkle Kirche getragen. Plötzlich erstrahlt die Kirche in hellem Licht und die Orgel setzt in voller Stärke ein. An der festlich geschmückten Osterkerze entzünden die Gläubigen ihre mitgebrachten Osterkerzen. Im folgenden Hochamt, der ersten Eucharistiefeier nach Gründonnerstag, feiert die Gemeinde die Auferstehung Christi.
Die Osterkerze brennt während der 50tägigen Osterzeit in allen Gottesdiensten und bei Tauffeiern.
In vielen katholischen Familien war es üblich, diesen feierlichen Gottesdienst zu besuchen. Erst anschließend wurde das Frühstück genommen. Dann durften auch die Kinder in den Garten geschickt werden, um die bunten Ostereier zu suchen, die der Osterhase versteckt hatte.
Der Brauch, bemalte Eier zu verschenken, geht bereits auf vorchristliche Zeiten zurück. Schon dort galt das Ei als Symbol des Lebens. Damit wird die Beziehung zur Auferstehung deutlich. Durch Fund eines bemalten Eies aus dem 4. Jahrhundert kann man auf eine alte Tradition des Eierfärbens schließen. Ebenfalls sehr alt ist der Brauch, die Ostereier zu verzieren. Erste Berichte stammen aus dem Jahre 1615. Inzwischen ist das Bemalen zum Kunsthandwerk geworden: Auf Ostermärkten und Ausstellungen können diese Kunstwerke bewundert werden.
Auch heute ist es im Bocholter Raum, besonders in der ländlichen Umgebung, noch üblich am Abend des ersten Ostertages ein hoch aufgeschichtetes Osterfeuer anzuzünden. Es werden Osterlieder und Volkslieder gesungen. In einigen Gegenden ziehen bereits lange vor dem Osterfest Jugendliche aus, um Reisig und Holz für das Feuer zu sammeln. Der Abend klingt dann aus mit dem Lied: "Großer Gott wir loben dich."
Der Ostermontag nimmt Bezug auf die Ereignisse unmittelbar nach der Auferstehung. Es ist der Tag des Emmausganges.
Wie das Evangelium berichtet, gingen zwei Jünger, die enttäuscht Jerusalem verließen, am 2. Tag nach dem Kreuzestod Christi nach Emmaus. Hieraus ist der Brauch entstanden, am Ostermontag mit der Familie oder im geselligen Kreis einen Osterspaziergang in die erwachende Natur zu machen.
Johann Telaar (11.02.08 16:11 Uhr)
Ostmauer - Historische Häuser
16
Zweigeschossiges Doppelhaus mit ausgebautem Satteldach. 1945 zerstört. 1950/52 wiederaufgebaut für den Schreinermeister Hermann Knuffmann. Architekt Heinrich Zeitler. Backsteinbau zu je drei Fensterachsen, durch Bänder mit Zahnfries unter dem Hauptgesims und zwischen den Geschossen horizontal gegliedert. Die mittlere Fensterachse risalitartig betont, im Erdgeschoß mit Hauseingang und Nebenfenster in profilierten Gewänden. Darüber im Obergeschoß großes geschossübergreifendes Treppenhausfenster als Drillingsfenster.
18
Siehe Haus Nr. 16
24
Zweigeschossiges Doppelhaus der wilhelminischen Epoche mit ausgebautem Satteldach. Erbaut um 1900 für Alois Beckmann. 1945 zerstört. 1946/59 wiederaufgebaut durch Wwe. Alois Beckmann ("Moder Beckmann"), dann Bernhard Rösing. Architekt Bernhard Valk. Straßenfassade zu zwei Achsen, die äußere risalitartig hervorgehoben. Im Erdgeschoss mit Ritzquaderung im Obergeschoß mit gelben Verblendplättchen bekleidet, durch Gesimse und Ornamentbänder horizontal gegliedert. Die äußere Fensterachse mit rundbogigem Hauseingang, die innere mit Zwillingsfenstern, im Erdgeschoß korbbogig mit profilierten Stuckrahmungen, im Obergeschoss rechteckig. Die Brüstungen im Obergeschoß mit Zierfliesen.
26
Siehe Haus Nr. 24
40
Zweigeschossiges bürgerliches Wohnhaus mit im Westen abgewalmtem Satteldach. 1945 zerstört. 1947/54 wiederaufgebaut durch den Heilpraktiker Ernst Laumann. Architekt Heinrich Zeitler. Schlichte Putzfassade zu drei asymmetrischen Fensterachsen durch Gesimse und Bänder horizontal gegliedert. Die Fenster im Erdgeschoß mit profilierten Stuckrahmen, im Obergeschoß mit einer durchlaufenden Sohlbank untereinander verbunden. Dezentraler Hauseingang. Im Osten giebelständiger Anbau. Davor erdgeschossige Veranda mit Terrasse im Obergeschoß.
Achim Wiedemann (11.02.10 11:43 Uhr)
Ostwall - Historische Häuser
1
Zweigeschossige, urspr. freistehende Stadtvilla mit Walmdach im Stil des Art Deco. Erbaut 1925 für den Fabrikanten Emil Donders (1876-1940), Fa. Roth & Budenberg, Bocholt. Architekt Ludwig Beier. Die symmetrischen Backsteinfassaden im Süden und Osten zu je drei Achsen, durch Lisenen gegliedert, die an eine ionische Kolossalordnung anklingen. Unter dem Dachansatz doppeltes Kranzgesims in Form eines Architravs. An der Südfassade die Mittelachse im Erdgeschoss durch einen polygonalen Flacherker zu drei Fenstern zwischen dorischen Halbsäulen, im Obergeschoss durch zwei Fenster betont.
Der Flacherker aus Werkstein mit spitzgiebliger Mauerkrone flankiert von zwei durch Werkstein-Lünetten überhöhte Fenster. Darin je ein Monogramm E. und D. (Emil Donders). An der Ostfassade die Mittelachse im Erdgeschoss ebenfalls durch einen polygonaler Erker zu fünf Fenstern zwischen dorischen Halbsäulen, im Obergeschoss durch drei Fenster hervorgehoben. Der Erker gleichfalls aus Werkstein von zwei Zwillingsfenstern flankiert.
Vor diesem Erker Terrasse mit Freitreppe zum Garten Die Seitenachsen im Obergeschoss zu je einem Fenster. Alle Fenster mit Werksteineinfassungen. Über dem Osterker Terrasse. Bei Renovierung 1998 diese Terrasse durch modernen Überbau, das Haus im übrigen durch umfangreiche Anbauten verunstaltet. Heute als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
7
Zweigeschossiges freistehendes Eckhaus mit Zeltdach. Erbaut 1927 als Wohnhaus für den Chirurgen und Chefarzt (1937-1959) am Bocholter Krankenhaus Dr. med. Egidius Jansen. Architekt Karl Tangerding, Bocholt. Die schlichten Backsteinfassaden im Süden und Osten zu je drei Fensterachsen. Im Süden zentraler Haupteingang über Freitreppe mit in Backstein gemauertem Rundbogengewände. Reichprofilierte Haustüre mit Laterne.
Alle Fenster mit Sprossengliederung und Lamellenblendläden. Im Westen Nebeneingang und funktional angeordnete Fenster. Im Norden Verandaanbau mit darüber liegender Terrasse. Daneben Einfahrt zu einer Kellergarage vom "Bollwerk" aus. Heute als Wohnhaus und Arztpraxis benutzt.
20
Zweigeschossige freistehende Stadtvilla mit Walmdach. Erbaut um 1938 als Wohnhaus mit Praxisräumen für den Augenarzt Dr. med. Engelbert Decking. Schlichter Backsteinbau. Die symmetrische Straßenfassade mit zentralem, von einem Natursteingewände eingefasstem Haupteingang über doppelläufiger Freitreppe.
Der Haupteingang mit originaler Haustüre rechts und links flankiert von je drei vergitterten, funktionalen Fenstern. Darüber im Obergeschoß drei Fenster mit Lamellenblendläden. Im Westen erdgeschossiger Praxisanbau mit Walmdach und Nebeneingang über Freitreppe.
22
Zweigeschossige freistehende Stadtvilla mit Satteldach. Erbaut 1935 als Wohnhaus mit Praxisräumen für den Internisten Dr. med. Josef Meyer. Architekt Karl Tangerding, Bocholt. Die symmetrische Backsteinfassade zur Straße hin mit zentralem, von einem Natursteingewände mit Segmentbogen eingefassten Haupteingang und originaler Haustüre mit Laterne.
Rechts und links des Eingang je ein schmales und ein breiteres, im Original nur auf der rechten Seite erhaltenes, dreigeteiltes Fenster. Darüber im Obergeschoß fünf Fenster mit Lamellenblendläden. Im Westen erdgeschossiger Praxisanbau mit Pultdach und Nebeneingang über Freitreppe.
43
Zweigeschossiges freistehendes Eckhaus mit Satteldach. Erbaut 1932 als Wohnhaus für den Bauunternehmer Fritz Biermann. Architekt Willy Hallen, Bauunternehmer Fritz Biermann. Backsteinbau mit symmetrischer Südfassade zu drei Fensterachsen. Dort dreigeschossiger Mittelrisalit mit Flachdach, zentralem, von zwei schmalen Fenstern flankiertem, überdachtem Haupteingang und originaler Haustüre.
Die Westfassade im Obergeschoß mit drei funktional angeordneten Fenstern, die zwei linken mit Lamellenblendläden. Im Erdgeschoß neben einem weiteren Fenster Flacherker mit abgeschrägten Ecken. Die Originale Einfriedung mit schlichtem Geländer zwischen niedrigen Mauerpfeilern erhalten.
Achim Wiedemann, (11.02.10 11:53 Uhr)
Otto de Bocholte (Otto von Bocholt, Lübecker Dekan)
1219 wird ein Otto de Bocholte erstmals in Lübeck erwähnt.
1229 wird dieser Otto als Subdiakon in das Lübecker Domkapitel aufgenommen.
1234 ist er Diakon und Domherr.
Zwischen 1234-1254 gehörte er zu den exkommunizierten Geistlichen, die sich für den Verbleib der Benediktinermönche im Lübecker Johanniskloster eingesetzt hatten. Im Johanniskloster lebten Benediktinermönche mit Nonnen in einer aufgelockerten Klosterzucht. Gegen diesen Sittenverfall griff der Bremer Erzbischof Gerhard ein und verlegte die Mönche nach Cismar bei Grömitz (heute Kreis Ostholstein). In das Johanniskloster in Lübeck zogen Nonnen des strengen Cistercienserordens ein.
1255 wird Otto de Bocholte wieder als Domherr des Lübecker Domkapitel genannt.
1259 stimmt er als Domherr gegen den von der Mehrheit des Domkapitels zum 10. Bischof von Lübeck gewählten Johann III. von Tralau (1260-1276).
1281 wird Otto de Bocholte Pfarrer an der St.Petrikirche und Dekan des Lübecker Domkapitels. Er stand somit an der Spitze aller Domherren des Domkapitels und war Gerichtsherr für alle Kleriker der Lübecker Kirchen.
1288 stirbt Otto de Bocholte im hohen Alter und wird im Lübecker Bischofsdom beigesetzt.
Günther Selke (26.07.10 14:45 Uhr)
Otto-Hensel-Straße
Diese Straße soll an Otto Hensel (1909-1979) erinnern.
Lit.: Rolf Thuilot, Ein unbeugsamer Streiter für die Rechte der Arbeiter. Aus dem Leben des Widerstandskämpfers und Gewerkschaftssekretärs Otto Hensel (13. Januar 1904 bis 4. August 1979), in: Unser Bocholt, 47.Jg. (1996),H.2, S.46-48.
Otto-Kemper-Ring
Dieser Ring wurde nach dem Oberbürgermeister und Ehrenbürger Otto Kemper (1900-1974) benannt.
Lit.: Wilhelm Seggewiß, Bocholter Straßen erzählen Geschichte, in: UNSER BOCHOLT Jg. 40 (1989), H. 3, S. 64. Gerhard Schmalstieg, Straßennamen in Bocholt nach nur hier bekannten Personen, in: UNSER BOCHOLT Jg. 55 (2004), H. 4, S. 53-72.
Overbergschule
Die Overbergschule ist eine Städtische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Sie ist benannt nach dem Münsteraner Schulreformator Bernhard Overberg und hat die Aufgabe, Schüler mit erheblichen Lernschwierigkeiten, die in der Normalschule nicht hinreichend mitarbeiten können, pädagogisch zu fördern.
Die Anfänge der Schule reichen zurück bis in das Jahr 1921, als zwei "Hilfsschulklassen" an den Volksschulsystemen II und III eingerichtet wurden. Bis 1932 stieg die Zahl der Klassen auf sechs; als nunmehr eigenständige Schule wurde sie zunächst in den Schulbaracken des ehemaligen Gymnasiums an der Realschulstraße untergebracht, siedelte aber dann um in einen Teil der "Schule am Wasserturm". Nach weiteren Umzügen erhielt die Schule mit dem "Knabenhaus" der Diepenbrockschule an der Herzogstraße ein eigenes Gebäude. Dieses Gebäude wurde am 22. März 1945 völlig zerstört.
Für den damaligen Schulleiter Rektor August Wessels mit seinen Kolleg/innen begann wieder eine Zeit der Wanderschaft durch verschiedene Bocholter Schulgebäude. Zunächst erhielt die Schule Räume in der Fildekenschule, dann im St-Georg-Gymnasium, später im wiederaufgebauten Mariengymnasium. Hier standen der Schule immerhin sechs Klassenräume, Rektorzimmer, Lehrerzimmer und Lehrmittelraum zur Verfügung.
Am 14. Januar 1955 wandte sich der damalige Leiter, Rektor Gustav Klinke, an die Stadt mit der Bitte, nach 15 Umzügen nunmehr ein eigenes Gebäude für die Sonderschule zu erstellen. Im August 1957 wurde mit den Bauarbeiten auf dem Platz an der Josefskirche begonnen. Die Einweihung des fertigen Gebäudes konnte am 16. Februar 1959 gefeiert werden.
Nach Rektor Klinke leitete Paul Schmude die Schule von 1962 bis 1966, ihm folgte ab 1966 Edmund Berghorn. In dieser Zeit wurde aus der "Hilfsschule" die "Sonderschule". Die Schülerzahl wuchs auf über 200 an, so dass im Schuljahr 1971/72 an der Don-Bosco-Straße ein zweites Gebäude erstellt wurde. Die Schule nahm jetzt auch die Schüler aus dem ehemaligen Amt Liedern-Werth auf, dazu kamen die Schüler aus Isselburg. Die Schülerzahl schnellte hoch auf über 400.
Im Jahre 1981 trat Rektor Edmund Berghorn in den Ruhestand, ihm folgte Wiltrud Auge als Leiterin. 1987 konnte ein neuer Anbau mit Fachräumen für den Kunst-, Textil- und Werkunterricht bezogen werden. Wiltrud Auge wurde 1996 verabschiedet, neuer Leiter wurde Jörg Bicker. 1999 konnte ein dringend nötiger Erweiterungsbau mit drei Klassenräumen und Informatikraum bezogen werden. Dennoch mussten Klassen ausgelagert bzw. in Pavillons untergebracht werden, bis 2007 eine Erweiterung um 8 Räume an der Don-Bosco-Straße der Raumnot ein Ende setzte.
Seit 2007 ist die Overbergschule eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Derzeit besuchen 304 Kinder die Schule. Das Angebot umfasst heute die Verlässliche Halbtagsschule (bis 13.25 Uhr), das Programm 13plus (kostenlose Betreuung nach 13 Uhr) und die offene Ganztagsschule.
Lit.: Elisabeth Bröker, Sonderschulen in Unsere Bocholt - Schulenheft 1979, 30.Jg.(1979),H.3, S.24-25. Chronik der Overbergschule begründet von August Wessels, fortgeführt von den jeweiligen Schulleiter/innen, Bocholt 1945 ff., Mskr. im Besitz der Schule.
Hans Nienhaus (07.07.10 10:58 Uhr)
Kontakt
Über das Stadtlexikon
Das Stadtlexikon wurde im Jahr 2003 durch eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des damaligen Stadtarchivars Dr. Hans-Detlef Oppel ins Leben gerufen und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zusammengetragen wurden damals interessante Artikel und Beiträge aus unterschiedlichen Veröffentlichungen, darunter Bocholts Heimatzeitschrift "Unser Bocholt", die auch heute noch vom Verein für Heimatpflege regelmäßig veröffentlicht wird.