19. Dezember 2023
Integrationsrat
Gemeinsamer Kochabend verbindet Menschen und Kulturen
Bocholt - Beim "Generationenkochen" treffen Alt und Jung aufeinander, aber auch Menschen verschiedener Kulturen. Jetzt fand die vierte Auflage im Mehrgenerationenhaus der Bocholter Familienbildungsstätte (FABI) statt. Mehrere lokale Initiativen waren beteiligt, darunter das Integrationsbüro der Stadt Bocholt. Ziel der Veranstaltung ist die Stärkung des sozialen und kulturellen Miteinanders. Das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichte diesmal von 16-78 Jahren.
Der Verein "Leben im Alter" (L-i-A), das Seniorenbüro und das Integrationsbüro der Stadt Bocholt sowie die FABI hatten im Rahmen des Projekts "IHelp" und "GenKuVie" (Abkürzung für "Generationen - Kulturen -Vielfalt") der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros eingeladen. Unterstützt wurde das Team von Jusina e.V.. Mit dabei war erstmalig Sangita Pobat vom Projekt "GenKuVie".
Bei der dritten Auflage im März hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer landestypische Speisen aus Syrien gewünscht. Und so suchten die Organisatoren aus dem interkulturellen Kochbuch "Bocholt is(s)t bunt", das der Integrationsrat der Stadt Bocholt im letzten Jahr aufgelegt hatte, als Hauptgericht "Shakria" aus, ein Rezept von Lutfieh Rezk Almasri vom Deutsch-Syrischen Verein in Bocholt. Dazu gab es als Vorspeise "Baba Ganoush", anschließend Shakria und zum Nachtisch den arabischen Kuchen Aish el Saraya. Zum Mitnehmen gab es "Mamounia", einen süßen arabischen Frühstücksgrießbrei.
Ins Gespräch kommen - Voneinander lernen
"Wir wollen mit dieser Aktion erreichen, dass Seniorinnen und Senioren mit Jugendlichen gemeinsam etwas tun und dabei ins Gespräch kommen", betont Agnes Wellkamp vom Verein "Leben im Alter". "Wichtig ist zudem, dass sich auch Menschen mit internationaler Familiengeschichte austauschen und voneinander lernen", ergänzt Bruno Wansing, Integrationsbeauftragter der Stadt Bocholt.
Ulrich Vogel, der selber 17 Jahre in der Türkei gelebt hat, traf etwa auf Sahziye Öztemiz, die 1975 aus der Türkei nach Deutschland gekommen war. "Meine Erwartungen an dieses Treffen wurden weit übertroffen", sagte Vogel, "ich habe viele interessante Gespräche führen dürfen." Hiwad Sartor und Suliman Momand sind zwei junge Afghanen, die im "Gleis 24" in der Bahnhofstraße leben. Beide freuten sich, mit den anderen ins Gespräch zu kommen: "Das war für uns ein gutes Erlebnis."
Die Organisatoren überlegen, ob sie dieses soziale Format mit verschiedenen Themen wie Kochen oder Basteln im nächsten Jahr fortsetzen. "Ich bin mir sicher, und das haben die Reaktionen jetzt und auch schon beim letzten Mal gezeigt, dass sich das lohnen wird", resümiert L-i-A-Mitarbeiterin Wellkamp. Geplant sind für 2024 zwei Termine, der erste wird voraussichtlich Anfang März stattfinden.