100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Friedensgebet "Engel der Kulturen"
Bocholterinnen und Bocholter setzen religionsübergreifend Zeichen für Frieden, Toleranz und Nächstenliebe
Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich jetzt zum öffentlichen Friedensgebet unter dem Titel "Engel der Kulturen" auf dem Benölkenplatz in Bocholt. Sie setzten religionsübergreifend ein Zeichen für Frieden, Toleranz und Nächstenliebe.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich dazu um das ins Pflaster des Platzes als Intarsie verlegte Kunstwerk "Engel der Kulturen".
"Egal welcher Religion oder welcher Kultur Sie angehören, egal welche Staatsangehörigkeit Sie besitzen - wir haben eine gemeinsame Absicht. Wir möchten das Versprechen erneuern, das wir uns 2016 an dieser Stelle gegeben haben und gemeinsam für den Frieden beten", begrüßte Ulrik Störzer von der Familienbildungsstätte.
Das Friedensversprechen lautet:
"Wir leben in einer Welt. Wir lassen einander zu und geben uns gegenseitig Raum zur Entfaltung. Mitmenschlichkeit und Achtung vor der Schöpfung prägen die von allen gebildete Mitte. Wir sind einander verbunden und werden nur gemeinsam und friedlich die Zukunft gestalten."
Noman Hamid (Leiter der Jugendorganisation Ahmadiyya-Gemeinde Bocholt), Christian Fechtenkötter (katholischer Priester der Pfarrgemeinde Liebfrauen in Bocholt) und Taha Cicekc (DITIB-Gemeinde) sprachen zu den Versammelten. Gemeinsame Fürbitten, Lieder und der Friedensgruß wurden vorgetragen.
Eine Schülergruppe des St. Georgs-Gymnasiums hatte Symbole mitgebracht - eine Friedenstaube, das "Peace"-Zeichen und eine Regenbogenflagge. "Nur wenn man Toleranz übt, kann man friedlich zusammenleben. Mit der von allen Mitgliedern der Schulgemeinde unterschriebenen Friedenstaube und der Regenbogenflagge wollen wir unsere Einstellung und unseren Wunsch nach mehr Toleranz und Frieden nach außen tragen und gleichzeitig die Selbstverpflichtung zum Titel ´Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage´ erneuern", sagten Alina Kersten, Elanur Ucar, Noa Wüpping und Finja Raschdorf stellvertretend für ihre Schule.
In der Mensa nutzten die Gäste anschließend die Gelegenheit, bei Tee, Kaffee und Gebäck ins Gespräch zu kommen und einander kennenzulernen.
Das öffentliche Friedensgebet "Engel der Kulturen" findet jedes Jahr im November auf dem Benölkenplatz in Bocholt statt.
Was ist der "Engel der Kulturen"?
Der "Engel der Kulturen" ist ein Kunstprojekt zur Förderung des interkulturellen Dialogs der Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich (www.engel-der-kulturen.de) . In Bocholt wurde im November 2016 die Bodenintarsie auf dem Benölkenplatz verlegt. Dort wird seither in jedem Jahr ein interreligiöses Friedensgebet veranstaltet.
Im Symbol "Engel der Kulturen" stehen die Zeichen der drei abrahamitischen Weltreligionen stellvertretend für alle Kulturen und Religionen. Sie tauchen nur halb aus dem umgebenden Ring auf, die komplette Form wird erst durch die innere Wahrnehmung des Betrachters sichtbar. Auch die in den Zeichen erkennbaren geometrischen Grundformen Dreieck, Quadrat und Kreis versinnbildlichen die Vielfalt aller kulturellen Erscheinungsformen.