Führung zum Stadtwaldlager: Neue Termine für 2023
Weitere Termine werden im Frühjahr bekanntgegeben // Einige Hundert Anfragen bisher
Aufgrund der großen Nachfrage wird das Angebot für Führungen durch das ehemalige Bocholter Stadtwaldlager auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Termine dafür sollen im Frühjahr bekanntgegeben werden, teilt die Stadt Bocholt mit.
Die Führungen im Bocholter Stadtwaldlager wurden 2021 im Zuge der Sonderausstellung "Menschen leben im Bocholter Stadtwaldlager" des Stadtmuseums konzipiert. "Schon damals konnten wir kaum alle Führungsanfragen bewältigen", erinnert sich Museumsleiterin Lisa Merschformann. Sie freute sich daher sehr darüber, die Führungen mit Dr. Marius Lange auch in diesem Jahr wieder anbieten zu können.
Insgesamt haben knapp 200 Menschen an den insgesamt sieben Führungen teilgenommen und das Interesse ist weiterhin hoch. "Uns erreichen täglich weitere Anfragen", so die Museumsleiterin weiter. Daher sollen die Zusammenarbeit von Stadtmuseum und Dr. Lange auch im kommenden Jahr weitergeführt werden.
Dem kann Marius Lange nur zustimmen. "Viele Bocholterinnen und Bocholter kennen das Lager nur aus familiären Überlieferungen. Konkretes wurde zu Hause aber meist nicht erzählt", so der Historiker. "Viele der Teilnehmenden wollten nun endlich mehr über die Lagergeschichte erfahren. Sie verknüpfen damit auch ihre eigenen Familiengeschichten im der Zeit der Nationalsozialisten und stellen sich die Frage, was ihre eigene Familie gewusst oder gesehen hat", sagt Lange.
Besonderes Highlight waren für ihn die vielfältigen Geschichten und Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die an den Führungen teilnahmen. "Gerade diese persönlichen Erinnerungen, rücken die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte und der Lagergeschichte wieder in das Zentrum der Aufmerksamkeit. In Zeiten, wo uns durch den mitten in Europa stattfindenden Ukraine-Krieg wieder vor Augen geführt wird, wie fragil Frieden sein kann. Krieg ist nichts, was sich nur in der Ferne ereignet oder ereignet hat. Auch in Bocholt sind unter den Augen der Bevölkerung viele Menschen den Verbrechen des Nationalsozialismus zum Opfer gefallen. Wir müssen uns also alle dafür einsetzen, im Frieden leben zu können", so der Bocholter Historiker.
Weitere Termine werden im Frühjahr 2023 bekanntgegeben
Das Stadtmuseum wird im kommenden Jahr in Absprache mit Dr. Lange weitere Termine im Lagergebiet anbieten. Konkretes wird es dazu rechtzeitig in der Presse, auf der Homepage des Museums und den städtischen Social-Media-Kanälen geben.