"Wichtiger Schritt, um dauerhaft geeignetes Lehrpersonal in den Rettungsdienstschulen zu erhalten"
Stadt Bocholt begrüßt Kooperation mit FH-Münster bei Weiterentwicklung des Studienganges "Berufspädagogik im Gesundheitswesen" um zusätzliche Fachrichtung Rettungswesen
Die Stadt Bocholt begrüßt die Kooperation mit der FH-Münster bei der Weiterentwicklung des Studienganges "Berufspädagogik im Gesundheitswesen" um die zusätzliche Fachrichtung Rettungswesen.
Thomas Deckers, Leiter der Feuerwehr Bocholt: "Ich freue mich sehr, dass die Feuerwehr Bocholt und die Stadt Bocholt an der Entwicklung des Studiengangs mitwirken durfte und das Studienangebot nun das erste in NRW ist, welches an einer öffentlichen Hochschule angeboten wird. Für unsere Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie, an der in 2014 auch die erste staatliche Notfallsanitäterprüfung in NRW durchgeführt wurde, ist die Kooperation aus fachlicher Sicht äußerst positiv. Die Einrichtung des Studiengangs ist zudem ein sehr wichtiger Schritt, um dauerhaft geeignetes Lehrpersonal in den Rettungsdienstschulen zu erhalten."
In der Pressemeldung der FH Münster heißt es:
Wer an einer anerkannten Rettungsdienstschule sowohl theoretisch als auch praktisch unterrichten möchte, benötigt nach dem Notfallsanitätergesetz eine Hochschulqualifikation.
Im Wintersester 2022/23 startet der Bachelorstudiengang Berufspädagogik im Gesundheitswesen der FH Münster mit der neuen Fachrichtung Rettungswesen. Bei der Entwicklung des Studiengangs hat der Fachbereich Gesundheit eng mit der Feuerwehr Bocholt zusammengearbeitet und bietet diesen in Kooperation an. Lernort wird sowohl die FH Münster als auch die Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt sein. Damit ist der Studiengang ein erstes Teilprojekt des geplanten Studienortes der Hochschule in Bocholt. Ein solches Studienangebot gibt es in vergleichbarer Form an keiner anderen staatlichen Hochschule in Nordrhein-Westfalen und nur an wenigen Hochschulen in Deutschland.
Der Fachbereich Gesundheit bietet den Bachelor Berufspädagogik bereits mit
den Fachrichtungen Therapie und Pflege an, die Richtung Rettungswesen wird
nun die dritte Säule bilden. Die Studiengangsleitung übernimmt Prof. Dr. Thomas Prescher von der FH Münster. Der Bachelor richtet sich etwa an ausgebildete Notfallsanitäter*innen und Lehrende an Rettungsdienstschulen.
Alle Studierenden haben gemeinsame Seminare in Münster wie etwa die Erwachsenenpädagogik und Bezugswissenschaften wie Psychologie. Die fachwissenschaftlichen Module zum Rettungswesen und der Notfallmedizin finden in der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt statt. "Simulationsbasiertes Lernen und Lehren sind wichtige Bausteine des Bachelors. Beispielsweise üben die Studierenden an Trainingsrettungswagen, die mit Kameras ausgestattet sind, und müssen darin Lernszenarien gestalten und durchführen", sagt Projektleiter Markus Münch von der FH Münster. Viel Gewicht haben auch zwei Praxisphasen, in denen die Studierenden ihre pädagogischen Fähigkeiten in Betrieben erproben. "Beispielsweise kann eine Unterrichtssequenz in einer Rettungsdienstschule oder ein Erste-Hilfe-Kurs an einer Volkshochschule vorbereitet und umgesetzt werden", so Münch.
Mit dem Studiengang reagieren die Kooperationspartner auf die veränderte Gesetzeslage - Münch erklärt: "Die Novellierung des Notfallsanitätergesetzes trat 2014 in Kraft. Die Rettungsdienstschulen dürfen Ausbildungen für Seite 1/3 Notfallsanitäterinnen und -sanitäter anbieten, wenn Lehrende und Leitung dafür eine entsprechende Hochschulausbildung absolviert haben. Daher gibt es einen erhöhten Bedarf, Fachkräfte für diese Aufgabe zu qualifizieren und bei bereits praktizierenden Lehrkräften nachzurüsten."
Zum Thema: Am Montag (14. März) können sich Interessierte von 15 bis 16 Uhr bei einer Online-Infoveranstaltung zum Studiengang mit der Fachrichtung Rettungswesen informieren und mit der Studiengangsleitung und weiteren Ansprechpartner*innen des Fachbereichs Gesundheit sowie der Feuerwehr und der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt in den Austausch kommen. Alle Infos und die Anmeldung bis zum 11. März finden sich unter fh.ms/InfotagRettung.