Kommunale Wärmeplanung
Auf dieser Seite informieren wir Sie zukünftig über die aktuellen Entwicklungen der kommunalen Wärmeplanung, zum Erstellungsprozess, zu wesentlichen Meilensteinen und geben Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Auf dem Weg zur treibhausgasneutralen Wärmeversorgung
Das Wärmeplanungsgesetz verpflichtet die Kommunen zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung. Diese ist ein wichtiger Planungsprozess zu einer treibhausgasneutralen, effizienten Wärmeversorgung. Es handelt sich dabei um eine informelle Planung, die eine strategische Grundlage für die weiteren Umsetzungsmaßnahmen in Richtung einer Klimaneutralität darstellt.
Bislang erfolgt der überwiegende Teil der Wärmeversorgung in Bocholt durch fossile Energieträger: Laut Endenergiebilanz für das Jahr 2020 wurde der Wärmebedarf etwa der privaten Haushalte zu weniger als 4 Prozent aus erneuerbaren Energien und zu über 80 Prozent aus Erdgas gedeckt.
Die Wärmeplanung gibt der Stadt die Möglichkeit, eine Strategie für die Transformation der Wärmeversorgung in Form eines ersten kommunalen Leitplans zu entwickeln. So sollen Empfehlungen für eine treibhausgasneutrale und zukunftsfähige Wärmeversorgung erarbeitet und die Wärmewende aktiv gestaltet werden. Eine "Kommunale Wärmeplanung" entfaltet dabei zunächst noch keine Außenwirkung auf die einzelnen Immobilieneigentümer.
Im Juni 2024 haben die Arbeiten zur Erstellung des Wärmeplans in enger Zusammenarbeit mit der Bocholter Energie und Wasserversorgung GmbH begonnen. Die Stadt Bocholt hat die con|energy consult GmbH als Beratungsunternehmen mit der Erarbeitung der Planung beauftragt.
Zunächst wurde ein Projektfahrplan ausgearbeitet, bei dem in einem ersten Schritt der aktuelle Wärmeverbrauch und die vorhandenen Wärmeinfrastrukturen im Stadtgebiet detailliert analysiert werden. Hierauf aufbauend wird eine Potentialanalyse für Erneuerbare Energien und Energieeinsparung durchgeführt.
Abschließend werden Strategien und Maßnahmen zur Senkung des Wärmebedarfs und zur Transformation hin zu einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung für die einzelnen Stadtgebiete entwickelt.
Der Wärmeplan trifft als strategisches, informelles Planungsinstrument noch keine verbindliche Aussage für einzelne Haushalte in Bezug auf eine kurzfristige Heizungsumstellung!
Das Projekt wird bis voraussichtlich Juni 2025 laufen und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und zukunftsfähigen Energieversorgung der Stadt Bocholt.
Die Kommunale Wärmeplanung verfolgt mehrere wichtige Ziele:
- Erhöhung der Energieeffizienz: Durch den Einsatz moderner Technik und optimierter Prozesse soll der Energieverbrauch der Wärmeversorgung reduziert werden.
- Förderung erneuerbarer Energien: Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen soll gesteigert werden, um den CO2-Ausstoß zu verringern.
- Sicherung der Wärmeversorgung: Eine stabile und bezahlbare Wärmeversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger steht im Mittelpunkt.
- Einteilung in voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete: Verschiedene Gebiete der Gemeinde werden nach ihrer zukünftig wahrscheinlichen Wärmeversorgungsart (z. B. zentral, dezentral versorgt) eingeteilt und im Wärmeplan ausgewiesen.
Phasen der Wärmeplanung
Eignungsprüfung
Bestandsanalyse
Potentialanalyse
Zielszenarien
Umsetzungsstrategie
Förderung
Das Vorhaben "Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Bocholt" (Laufzeit des Vorhabens: 01.10.2023 - 30.09.2024; Förderkennzeichen: 67K25865) wird durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Form einer nicht rückzahlbaren Zuwendung von 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben gefördert.
Weitere Informationen über die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums finden Sie unter: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und intensiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen.