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Fahrradstadt

Bocholt ist bekannt als Stadt der Radfahrerinnen und Radfahrer. Warum ist das so? Was tut die Stadt dafür?

Das Rad gehört in Bocholt zum Alltag und Stadtbild. Die Stadt verfügt über ein sehr gut ausgebautes Netz an Fahrradwegen. Mit der Firma "Rose" hat ein europaweit bekannter Fahrradspezialist seinen Sitz in Bocholt.

Fahrradfreundlichste Stadt laut ADFC

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist das "Kundenbarometer" der Radfahrenden in Deutschland. Weit über 100.000 Bürgerinnen und Bürger nehmen an den Umfragen des ADFC teil und bewerten die Fahrradfreundlichkeit in deutschen Städten.

Bocholt wurde bereits mehrfach vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) e.V. zur fahrradfreundlichsten Mittelstadt (50.000 - 100.000 Einwohner) ausgezeichnet. Bocholt punktet u.a. mit der guten Erreichbarkeit des Stadzentrums und der gut ausgebauten Radwege. 

"In Bocholt kommen Kinder mit der Fietse (umgangssprachlich: Fahrrad) auf die Welt."

Bocholter Redensart

Gut zu wissen...

Radtourismus

Bocholt - ein Paradies für Radler

Die Fahrradstadt Bocholt lädt zu Touren im Stadtgebiet und in den angrenzenden Gebieten des Münsterlandes, des Niederrheines und der Niederlande ein.

Überregionale und regionale Themenrouten führen durch Bocholt und bieten die Möglichkeit, z. B. auf der Hohe Mark Radroute, die ländliche Gastfreundschaft, auf dem Radweg "Bocholter Aa" reizvolle Städte oder auf der 100-Schlösser-Route die Schlösser und Burgen mit imposanten Parkanlagen zu erkunden.

Touren in alle Himmelsrichtungen

Touren mit dem Fahrrad erfreuen Gäste und Bocholter. Der Bocholter spricht von sogenannten "Pättkesfahrten".

Tipp: Machen Sie Bocholt zur ´Drehscheibe´ für Ihre Radtour Richtung Niederlande, Münsterland, Ruhrgebiet und Niederrhein:

Rad als Verkehrsmittel

In Bocholt selbstverständlich

Ob es an der Nähe zu den fahrradfreundlichen Niederländern, den flachen und kurzen Wegen oder einfach am Reiz der "Münsterländischen Parklandschaft" liegt, im Bocholter Nahverkehr zählt das Fahrrad zu den beliebtesten und wichtigsten Verkehrsmitteln.

Fast jeder Bocholter besitzt mindestens zwei Fahrräder und fährt von Kindesbeinen bis ins hohe Alter mit seiner "Fietse".

Besonders im Schülerverkehr dominiert das Fahrrad. Darüber hinaus sind E-Bikes und Pedelecs, also elektronisch getriebene Räder, auf dem Vormarsch.

39 % Radverkehr

Schon heute beträgt der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen rund 39 Prozent. Und für die Zukunft hat sich die Stadt Bocholt viel vorgenommen: Der bereits hohe Anteil des Radverkehrs soll weiter gesteigert werden.

Gleichzeitig soll das Radfahren in der 71.000 Einwohner großen Stadt noch attraktiver und einfacher werden.

Stadtplanung

Das Radfahren im Fokus

Die Förderung des Radverkehrs hat in Bocholt eine jahrzehntelange Tradition. Und durch die große Bedeutung des Fahrrads verfügt die Stadtverwaltung über eine hohe Kompetenz für Fragestellungen rund um den Radverkehr. Koordiniert werden die Aktivitäten im Fachbereich Mobilität und Umwelt.

Stadt der kurzen Wege

Die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Fahrradfahrern zeigt sich in Bocholt, der "Stadt der kurzen Wege", auf vielfältige Weise: Zum Beispiel werden die Siedlungen so geplant, dass Straßen und Wege für Radfahrer und Fußgänger optimiert sind. 

Es gibt in Bocholt zahlreiche Tempo-30-Zonen, Einbahnstraßen, die für Radfahrer in beide Richtungen befahrbar sind, Radwege an Hauptverkehrsstraßen und selbständige Rad- und Gehwege. Dieses engmaschige und feingliedrige Netz macht das Rad als Verkehrsmittel nicht nur für sportbegeisterte oder umweltbewusste Bocholter attraktiv, sondern für jeden, der einfach zügig von A nach B kommen möchte.

Ergebnis: Auf Distanzen von bis zu drei Kilometern sind in Bocholt die Fahrtzeiten mit dem Fahrrad meist deutlich kürzer als mit dem Auto.

Verkehrssicherheit

Sicher und schnell mit dem Rad unterwegs

Radfahrer können sich in Bocholt sicher im Straßenverkehr bewegen. So wird der Radfahrverkehr auf allen weniger belasteten Straßen im sog. Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen auf der Fahrbahn geführt. Auf stärker befahrenen Straßen bieten großzügig ausgebaute Radwege den nötigen Schutz.

Vorreiter ist Bocholt im Bereich wichtiger Verkehrsknotenpunkte. Durch vorgezogene Aufstellflächen, sog. "Buchten", sowie großzügige Fahrbahnmarkierungen wird dem Radfahrer der nötige Raum und eine Führung gegeben. Eigene Signale für Radfahrer an fast allen Ampelanlagen sorgen für einen Zeitvorsprung. Das erhöht die Sicherheit für "Biker" enorm.

Eigene Fahrradstraßen und Radschnellwege

In Bocholt gibt es zahlreiche Fahrradstraßen, die das Rad gegenüber dem Auto bevorrechtigt. Vorhandene Radwege wurden zu Radschnellwegen ausgebaut. Hier hat der Radfahrer Vorfahrt an Straßenkreuzungen. Schließlich sollen die Radler ihr Ziel nicht nur sicher, sondern auch schnellstmöglich erreichen.

Abstellmöglichkeiten

Radstation und Stellplätze

Der Einsatz für die Radler umfasst in Bocholt nicht nur den fließenden Verkehr: Wer am Ziel ist, möchte seine "Fietse" sicher und wettergeschützt abstellen. Umgekehrt sollen andere Verkehrsteilnehmer nicht durch parkende Räder behindert werden.

Dafür hat Bocholt an wichtigen Stellen, wie im Bereich Innenstadt, dem Liebfrauenplatz, dem Busbahnhof und dem Bahnhof, Fahrradstellplätze bzw. eine Radstation eingerichtet. So können "Biker" ihre Räder zum Teil an überdachten oder bewachten Parkplätzen abstellen.

Die Radstation am "Bustreff" verfügt zudem über eine Fahrradwerkstatt, die  kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten ausführt. Durch die Stellplätze am "Bustreff" und am Bahnhof ist der Radverkehr zugleich optimal mit dem Öffentlichen Personennahverkehr verknüpft.

Klimaschutz

"Klimakommune Bocholt" will Vorbild in NRW sein

Das Engagement für den Fahrradverkehr wird von den Bürgern anerkannt. So wurde Bocholt im Fahrradklimatest des ADFC mehrfach Bundessiegerin in der Kategorie "Städte/Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern".

Außerdem ist Bocholt eine von zwei Städten, die als Sieger der "Aktion Klimaplus - NRW-Klimakommune der Zukunft", die das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW ausgeschrieben hat, hervorgegangen ist. Im Zuge der Auftaktveranstaltung "Klimakommune Bocholt" im Jahr 2009 erwies sich der Einkaufs-Fahrradanhänger (sog. Klima-Shopper) als Verkaufsrenner. Darüber hinaus werden seither Fahrradmessen unter dem Motto "Radtrends" durchgeführt.

Unter dem Leitthema "Vielfältige Fietse - Beschleunigungsmaßnahmen für den Radverkehr" wurden Radschnellwege angelegt.

U.a. diese Maßnahmen machen Bocholt zum Vorbild für umweltfreundliche Mobilität:

  • Schnellradwege
  • Fahrradmesse
  • Kostenloser Bus an verkaufsfreien Sonntagen
  • Klimashopper
  • Fahrradstand am Rathaus 

Mitglied in der AG fahrradfreundlicher Städte NRW

Bocholt ist Teil der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V.", um gemeinsam mit anderen Städten an der Zukunft des Radverkehrs zu planen.

Ausblick

Das Fahrrad immer im "Hinterkopf"

Die Stadt Bocholt ruht sich nicht auf ihren bisherigen Erfolgen aus, sondern arbeitet gezielt daran, weitere Potenziale für die Entwicklung des Radverkehrs auszuschöpfen. U.a. sollen in den nächsten Jahren weitere Abschnitte im Straßen- und Wegenetz zu Radschnellwegen und Fahrradstraßen umgebaut werden.

Fazit: Es geht immer noch ein bisschen besser. Und so bleibt die Stadt am Ball, um die Themen rund um den beliebten "Fietsenverkehr" stetig zu entwickeln und auszubauen. Diese Aufgabe genießt bei Verkehrsplanungen eine hohe Priorität.