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Urbachstraße
Diese Straße wurde nach dem Textilfabrikanten und Kommerzienrat Wilhelm Urbach (1808-1886) benannt.
Lit.:
Gerhard Schmalstieg, Straßennamen in Bocholt nach nur hier bekannten Personen, in: UNSER BOCHOLT Jg. 55 (2004) H. 4, S. 53-72.
Wilhelm Seggewiß, Bocholter Straßen erzählen Geschichte, in: UNSER BOCHOLT Jg. 39 (1988), H. 3, S. 29.
(31.10.07 08:50 Uhr)
Urwale in Biemenhorst
Im Dezember 1953 fanden spielende Kinder in der stillgelegten Ziegelgrube der Fa. Lueb-Vagedes in Biemenhorst fossile Knochenreste. Die folgenden Ausgrabungen, Beginn am 12. April 1954 unter der Leitung von Dr. Alexander von Schouppe´, Dozent für Paläontologie der Universität Münster, und Dr. Scholz, Präparator des Geologischen Museums in Münster, ergaben, dass es sich bei den freigelegten Fossilien um die Knochen von zwei Urwalen (Zeuglodonten) aus dem Tertiär handelte. Die Knochen waren ca. 8-10 Millionen Jahre alt. Zum Ende des Tertiärs existierte in Biemenhorst und Lankern eine Meeresbucht, in der die ca. 15-20m langen Urwale lebten. Sie unterscheiden sich u. a. von den heute lebenden Walen durch die zu Ruderflossen ausgebildeten vorderen Gliedmaßen mit fünf beweglichen Fingern und verkümmerten Hintergliedmaßen.
Lit.:
Paul Heinrichs, in: UNSER BOCHOLT, Jg. 8 (1957) H. 1, S. 32 - 36. Burghard Fehre
(05.09.06 13:21 Uhr)
Bocholter Universitätstage/Bocholter Hochschultage
Am Sonntag, 25. Oktober 1953, wurden das erste Mal in Bocholt die Universitätstage, damals in Form einer Universitätswoche, eröffnet. Den Eröffnungsvortrag hielt um 11.15 Uhr im Vortragssaal der Berufsschule, Herzogstraße, der Jurist und damalige Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Prof. Dr. Harry Westermann, zum Thema "Gleichberechtigung von Mann und Frau im künftigen Familienrecht".
Die nächste Vortragsreihe fand dann 1955 statt und wurde von da an als Universitätstage durchgeführt. Bei der Eröffnung der Universitätstage 1955 sagte der damalige Oberstadtdirektor Ludwig Kayser: "Bocholt stehe mitten in seinem Wiederaufbau nach fast vollständiger Zerstörung. Wir Menschen seien oft geneigt, den Wiederaufbau nur im äußeren Wiederaufbau, im Wiederaufbau in Steinen und Möbeln zu sehen. Dringend notwendig sei es, dass Seele und Geist dabei nicht zu kurz kämen. Die Heimat sei für den Menschen das, was zum großen Teil aus Seele und Geist bestünde"(zitiert von Josef Niebur in einer Dokumentation der Veranstaltergemeinschaft über die Universitätstage aus "Wissenschaftler kommen nach Bocholt", Bocholter Volksblatt 23.10.1953).
In den folgenden Jahren fanden die Universitätstage im zweijährigen Rhythmus statt. Die Reihe wurde immer mit hoch interessanten Themen verschiedener wissenschaftlicher Forschungsgebiete gestaltet. Die Referentennamen lesen sich zum Teil wie ein "Who is who" der deutschen Wisenschaftengeschichte.
Hier werden nur bespielshaft genannt: der Kölner Kardinal Professor Dr. Joseph Höffner, der Mainzer Kardinal Professor Dr. Herrmann Volk, der bedeutende evangelische Theologe der 1950er und 1960er Jahre, Professor Dr. Rengstorf, der Begründer der neueren politischen Theologie, Professor Dr. Johann Baptist Metz, der damalige Präsident des Direktoriums des Zentralrates der Juden Ignatz Bubis oder auch Professor Hans K. Schneider (in den 70ern Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage) sowie der bis 2007 zur Ethik-Kommission der Bundesregierung zählende Professor Dr. Ludwig Siep oder der damalige Direktor des Zentralklinikums der Universität Münster, Prof. Dr. van Hugo Karel Aken.
Bis 1969 fanden neun Mal Universtätstage statt, dann noch einmal 1972. Im Jahr 1982 wurde die Tradition der Universitätstage wieder aufgenommen, zur bisherigen Veranstaltergemeinschaft (Universität Münster, Volkshochschule und Stadt Bocholt) kam als Partner die Stadtsparkasse Bocholt hinzu und seit dieser Zeit fand die Reihe jährlich statt. Im Jahr 1994 trugen die Veranstalter der Tatsache Rechnung, dass es in Bocholt zur Gründung der Abteilung der Fachhochschule Gelsenkirchen gekommen war, nannten die Vortragsreihe nunmehr "Hochschultage" und nahmen die Fachhochschule Gelsenkirchen-Recklinghausen-Bocholt in den Kreis der Veranstaltergemeinschaft auf. Seit 2003 ergänzt das Vortragsangebot ein spezielles Angebot für Oberstufenschülerinnen und Schüler, das gemeinsam mit den zur Hochschulreife führenden Schulen Bocholts einmal jährlich angeboten wird: Der Bocholter Hochschulberatungstag, bei dem Fachdozenten und Studienberater von Hochschulen, aber auch der Agentur für Arbeit und der Stadtsparkasse über Berufs- und Ausbildungsperspektiven informieren. Hier nehmen ca. 600 Schülerinnen an einem Vormittag Beratungsangebote von über vierzig Mitarbeitern verschiedener Einrichtungen vor. Beteiligt sind neben den genannten Hauptveranstaltern auch die Universität Nijmwegen, die Universität Twente, die AKI (Kunsthochschule Enschede), die SAXION-Fachhochschule Enschede, die Fachhochschule Münster, die Fachhochschule für Finanzen NRW und die Hochschule der Bundeswehr.
Lit.:
Registratur der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg; Bocholter Borkener Volksblatt Nr. 247 vom 23.10.1953: "Wissenschaftler kommen nach Bocholt"; Westf. Rundschau Nr. 236, vom 11.10.1955: "Bocholter Universitätstage 1955 sind eröffnet"; Josef Niebur: "Für mich ist jeder Mensch gut ..." - 50 Jahre Hochschultage in Bocholt, Dokumentation der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg; Die Hochschultage an der Volkshochschule in Bocholt im Wandel der Zeit (1953-1999); Leutnant u. cand. päd. Oliver Mark Baumann: Seminararbeit, Universität der Bundeswehr Hamburg in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg.
Reinhold Sprinz und Josef Niebur (02.09.09 11:53 Uhr)
UNSER BOCHOLT, Zeitschrift für Kultur und Heimatpflege
Seit 1950 erscheint in Bocholt die vom Verein für Heimatpflege Bocholt E.V. herausgegebene Zeitschrift für Kultur und Heimatpflege zunächst monatlich, seit Mitte der fünfziger Jahre viermal jährlich. Über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg haben Hunderte von wissenschaftlichen, populärwissenschaftlichen und unterhaltenden Beiträgen aus der Feder bekannter Autoren und Fachleute über nahezu alle Lebensbereiche unserer Stadt wichtigste Informationen weitergegeben. Eine beachtliche Zahl an Abonnenten zeigt, dass das Redaktionskonzept seit der Entstehung in seiner Vielseitigkeit und unparteiisch stets richtig war und akzeptiert wurde. UNSER BOCHOLT ist heute ein Kompendium mit den notwendigsten und zum Teil sehr ausführlichen Auskünften über die Stadt Bocholt und ihr Umland. Die Redaktion des Bocholter Stadtlexikons verweist in ihren Lexikonartikeln immer wieder auf Artikel dieser Zeitschrift.
Nach dem Begründer Fritz Lindenberg und den ehemaligen Stadtarchivaren Dr. Elisabeth Bröker und Dr. Hans D. Oppel redigiert seit Anfang 2011 der amtierende Stadtarchivar Dr. Axel Metz die Zeitschrift als Schriftleiter in enger Zusammenarbeit mit dem Schriftleitungsausschuss des Vereins für Heimatpflege unter der Leitung von Oberstudiendirektor a.D. Wolfgang Feldhege und mit Prokuristin a.D. Margret Bongert, Studiendirektor a.D. Klaus Dierkes, Städt. Oberverwaltungsrat a.D. und Leiter des Stadtmuseums Bocholt Georg Ketteler, Rektor a.D. Rudolf Neise, Dr. Hans D. Oppel, stv. Stadtarchivarin a.D. Annemarie Rotthues und Prof. Dr. med. Christian Will. Wolfgang Tembrink, der heute die Stadtchronik verantwortlich verfasst und selbst Beiträge erstellt, steht als kompetenter Mitarbeiter für alle Fragen des Verlags zur Verfügung.
Die Zeitschrift hat über die vielen Jahre ihrer Existenz insbesondere mit besonderen Themenheften auch über die Grenzen Bocholts hinaus gewirkt und Beachtung gefunden. Zuletzt erschienen u.a. Sonderhefte unter dem Titel "275 Jahre Fußprozession Bocholt-Kevelaer 1733-2008" (Heft 3/2008) oder "Der letzte Gang" als Begleitheft (Heft 3/2006) zum Volkstrauertag des Landes NRW - dieses Heft wurde vom Landtag für alle Abgeordneten erworben - sowie zum 600-Jahr-Jubiläum des ältesten aktiven Bocholter Schützenvereins St. Georgius (Heft 2/2007).
UNSER BOCHOLT ist für alle da: Die Zeitschrift bietet der Herausgeber mit Förderung durch die Stadt Bocholt, alle Anzeigenabonnenten und Einzelspenden zum Selbstkostenpreis an. Sie ist aber auch im Stadtarchiv, im Stadtmuseum, im Westfälischen Textilmuseum und im örtlichen Buchhandel sowie in Kiosken erhältlich.
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Über das Stadtlexikon
Das Stadtlexikon wurde im Jahr 2003 durch eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des damaligen Stadtarchivars Dr. Hans-Detlef Oppel ins Leben gerufen und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zusammengetragen wurden damals interessante Artikel und Beiträge aus unterschiedlichen Veröffentlichungen, darunter Bocholts Heimatzeitschrift "Unser Bocholt", die auch heute noch vom Verein für Heimatpflege regelmäßig veröffentlicht wird.